Was ist die Kupferkette GyneFix®?
Die Kupferkette GyneFix® ist ein Intrauterinpessar der neueren Generation, welches zur Schwangerschaftsverhütung in die Gebärmutter der Frau eingesetzt wird. Dort gibt die Kupferkette kontinuierlich Kupferionen ab, welche die verhütende Wirkung bis zu ihrer Entfernung aufrecht erhalten (die maximale Tragedauer ist 5 Jahre).
Die Kupferkette ist eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Kupferspirale. In der Wirkungsweise ähneln sich die Kupferkette und die Kupferspirale sehr, ansonsten gibt es jedoch wenige Gemeinsamkeiten. So treten bei der Kupferkette GyneFix die von der Kupferspirale bekannten und beobachteten Nebenwirkungen gar nicht oder nur in geringerem Maße auf.
Übersicht der Themen:
1. Woraus besteht die Kupferkette GyneFix®?
Hier möchten wir die Frage klären, aus welchen Bestandteilen sich die Kupferkette eigentlich zusammensetzt:
Die Kupferkette besteht aus einem chirurgischen Faden auf welchem vier Kupferhülsen (bei GyneFix 200) oder 6 Kupferhülsen (bei GyneFix 330) aufgefädelt sind. Die oberste und unterste Kupferhülse ist zusammengepresst, um die Kupferglieder am Faden zu befestigen.
Die einzelnen Kupferglieder der Kupferkette GyneFix® sind je 5 mm lang bei einem Durchmesser von 2,2 mm. Diese unscheinbaren Bestandteile haben eine große Wirkung, denn die Kupferkette zählt mit einem Pearl-Index von 0,1–0,5 zu den sehr sicheren Verhütungsmethoden ohne Hormone und zu den effektivsten Intrauterinsystemen bei nur geringen und selten auftretenden Nebenwirkungen.
2. Wie wirkt die Kupferkette GyneFix®?
Die Kupferkette verhütet mit einer Doppelwirkung. Die Wirkweise der Kupferkette basiert auf einer kontinuierlichen Freisetzung von Kupferionen, die die Spermien immobilisieren und die Spermien-Eizell-Interaktion stören, wodurch eine Befruchtung der Eizelle verhindert wird. Zudem wird auch eine Einnistung durch die Kupferionen verhindert, da sie die Gebärmutterschleimhaut „einnistungs-unfreundlich“ machen. In den Hormonhaushalt der Frau wird dabei jedoch nicht eingegriffen; der natürliche Zyklus bleibt erhalten und die Frau kann auf Wunsch direkt nach dem Entfernen der Kupferkette schwanger werden. Aufgrund der Tatsache, dass Kupfer als natürliches Spurenelement in der täglichen Nahrung ebenfalls vorkommt, ist das Kupfer in der Regel gesundheitlich unbedenklich (Ausnahme: die sehr seltene Kupferspeicherkrankheit Morbus Wilson).
3. Wie sicher ist die Kupferkette?
Die Kupferkette zählt zu den hochsicheren Verhütungsmethoden. Ihr Pearl-Index liegt bei 0,1–0,5. Das bedeutet, dass von 1000 Frauen, die diese Verhütungsmethode ein Jahr lang anwenden gerade einmal 1–5 schwanger werden. Bei der Kupferspirale sind es 3–8 und bei der Pille sind es 1–9 bei korrekter Anwendung. Obwohl die Kupferkette auf dem gleichen verhütenden Wirkprinzip wie die Kupferspirale beruht, ist sie sicherer in ihrer verhütenden Wirkung. Das liegt darin begründet, dass die Kupferkette durch ihre Fixierung nicht verrutschen kann und ihre Kupferionen immer im oberen Fundusbereich (bei den Eileitern) abgegeben werden, wo die verhütende Wirkung am größten sein muss. Zusätzlich ist die Kupferkette nicht, wie die Kupferspirale, mit einem Kupferdraht umwickelt, sondern besitzt Kupferhülsen, welche die Ionen von der gesamten Oberfläche abgeben können. Diese Aspekte erhöhen die Sicherheit der Kupferkette. Vergleicht man die Kupferkette mit hormonellen Kontrazeptiva, wie der Pille oder dem Verhütungsring, fällt gleich auf, dass viele Anwendungsfehler mit der Kupferkette nicht passieren können.
Anwendungsfehler | Kupferkette | Pille |
---|---|---|
Erbrechen | keinen Einfluss auf verhütende Wirkung | möglicher Wirkungsverlust |
Durchfall | keinen Einfluss auf verhütende Wirkung | möglicher Wirkungsverlust |
Antibiotika | keinen Einfluss auf verhütende Wirkung | möglicher Wirkungsverlust |
Vergessen | nicht möglich | möglicher Wirkungsverlust |
Falsche Einnahmezeit | nicht möglich | möglicher Wirkungsverlust |
Wechselwirkung Medikament | nicht möglich | möglicher Wirkungsverlust |
4. Wie wird die Kupferkette befestigt?
Genau wie die Kupferspirale oder Hormonspirale wird auch die Kupferkette in die Gebärmutter der Frau eingeführt, um dort ihre verhütende Wirkung zu entfalten. Herkömmliche Spiralen verfügen über ein starres Gerüst, welches sie in der Gebärmutter halten soll, meist in T-Form oder auch mit Widerhaken. Hierdurch kann es jedoch oft zu Reizungen und Schmerzen bei der Anwenderin kommen oder auch zu einem Verrutschen. Besonders bei jungen Frauen und Frauen, die noch keine Kinder bekommen haben, ist das Gerüst in den meisten Fällen zu groß für die kleine Gebärmutter, wodurch es zu Verletzungen kommen kann. Aus diesem Grund ist die Kupferkette sehr schmal und flexibel, um sich allen Formen und Größen individuell anpassen zu können. Hierfür benötigt die Kupferkette jedoch eine kleine Befestigung an der oberen Muskelwand der Gebärmutter. Ein kleiner vorgefertigter Knoten, am oberen Fadenende der Kupferkette, wird hierfür, mittels einer winzigen Nadel, in den Gebärmuttermuskel geschoben. Verankert wird die Kupferkette dann vom eigenen Muskelgewebe selbst, dass sich um den Knoten herumschließt und verfestigt. Die Verankerung dauert in etwa 5–7 Tage. Die Verletzung, die in der Gebärmutter hierdurch entsteht, gleicht der einer Spritze beim Zahnarzt und schließt sich innerhalb weniger Minuten – eine dauerhafte Schädigung oder Vernarbung tritt nicht auf, auch nicht nach Entfernen der Kupferkette.
5. Was kostet die Kupferkette?
Die Kupferkette ist in der Apotheke für einen UVP von ca. 169€ erhältlich. Wieviel der Arzt für die Voruntersuchung, Einlage und Nachkontrolle verlangt ist individuell und sollte vorher abgeklärt werden. Die Gesamtpreise variieren zwischen 250€ und 450€ je nach Region und Leistungsangebot. Diese Kosten erscheinen auf den ersten Blick hoch, rechnet man die monatlichen Kosten für die Kupferkette jedoch aus, so liegen diese gerade mal bei 4–7,50€ (bei 5 Jahre Tragedauer). Manche Ärzte bieten hierfür auch eine Ratenzahlung an, nach welcher im Ärzteverzeichnis gefiltert werden kann. Bei Frauen und Mädchen unter 22 Jahren übernehmen mittlerweile die meisten Krankenkassen (unabhängig davon, ob Techniker Krankenkasse, AOK, Barmer, DAK, IKK, oder eine BKK) die Kosten anteilig oder sogar ganz – nachfragen lohnt sich. Darüber hinaus bieten viele Städte und Kommunen eine Kostenübernahme für Verhütungsmittel wie Spiralen für bedürftige Frauen an (Studentinnen, ALG II etc.). Weitere Infos hierzu findest Du hier.
6. Wie bekomme ich die Kupferkette?
Zwar darf jeder Arzt die Kupferkette einsetzen, der Hersteller empfiehlt aber unbedingt vorher ein spezielles Training für die Einlagetechnik der GyneFix® zu absolvieren. Man sollte daher unbedingt zu einem trainierten Arzt gehen, um die Kupferkette einlegen zu lassen. Alle trainierten Ärzte sind im Ärzteverzeichnis der GyneFix Deutschland Seite gelistet. Erfahrungen haben gezeigt, dass Ärzte, die mit dieser Methode nicht vertraut sind, meist auch von dieser in einem Aufklärungsgespräch abraten. Die Gründe hierfür können vielfältig sein, entweder wurden in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Kupferspiralen (aufgrund ihrer vielen Nebenwirkungen) gesammelt, es besteht Unwissenheit oder Halbwissen über die Methode (z.B.: „Kann nicht bei Frauen gelegt werden, die noch keine Kinder bekommen haben“ obwohl die Kupferkette speziell für junge Frauen entwickelt wurde), es bestehen Vorurteile oder man wurde von Gerüchten beeinflusst. Letztendlich liegt es im eigenen Ermessen des Arztes. Interessiert man sich also für die Kupferkette, sollte man bereits ein Beratungsgespräch bei einem trainierten und erfahrenen Kupferketten-Arzt ausmachen.
7. Verträglichkeit der Kupferkette
Anders als herkömmliche Spiralen zur Verhütung ist die Kupferkette GyneFix® besonders klein und rahmenlos und passt sich der Gebärmutter an. Dadurch, dass sich die einzelnen Kupferglieder auf der Kette frei bewegen können, ist die Kupferkette sehr flexibel und kann sich der Uterusform optimal anpassen. Dies bietet einen hohen Tragekomfort, weshalb die Kupferkette eine sehr gut verträgliche Alternative zur Kupferspirale oder anderen IUPs darstellt. Reibungen und Reizungen der Gebärmutter treten mit ihr eher nicht auf, daher bleiben auch die damit verbundenen Komplikationen wie Vernarbungen, Schmerzen, starke Blutungen aus. Schmierblutungen oder eine verstärkte Blutung treten in der Regel nur in den ersten 3 Monaten des Tragens auf, während sich die Gebärmutter noch an den Fremdkörper gewöhnt.
Wichtig: Wurde zuvor hormonell verhütet, kennt man seine eigentliche Menstruation vielleicht gar nicht. Unter hormoneller Verhütung bekommt man nämlich keine Menstruation, sondern lediglich eine Hormonentzugsblutung. Die ersten Regelblutungen können somit anders ausfallen als gewöhnt, haben aber nichts mit der Kupferkette zu tun. Genauso können Nebenwirkungen des Pille-Absetzens auftreten – da der Körper nun erst wieder lernen muss, seinen zyklusabhängigen Hormonhaushalt selbst zu steuern. Somit kann anfänglich das Hautbild schlechter werden, der Zyklus unregelmäßig sein, die Haare können sich verändern oder auch der eigene Gemütszustand – dies ist aber nicht auf die Kupferkette zurückzuführen. Die Kupferkette hat keine systemischen Nebenwirkungen.
TIPP: Kupferkette GyneFix® statt Pille danach
Die Kupferkette kann auch als Notfallverhütung als Alternative zur Pille danach nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr verwendet werden. Die Kupferkette kann bis zu fünf Tage nach dem „Verkehrsunfall“ eingesetzt werden und selbst am fünften Tag noch eine Schwangerschaft zu über 99% verhindern. Dies bewirkt sie über ihren Doppel-Effekt, indem sie die Bewegungsfähigkeit der Spermien im weiblichen Körper beeinträchtigt und eine mögliche Einnistung einer bereits befruchteten Eizelle verhindert. Die Pille danach kann dies nicht leisten, sie kann lediglich den Eisprung nach hinten verschieben – passiert die Panne also zum Eisprung, könnte es trotz Pille danach zu einer ungewollten Schwangerschaft kommen.
Der große Vorteil der Kupferkette im Vergleich zur Pille danach besteht darin, dass die Kupferkette GyneFix zum einen länger und effektiver als die Pille danach eine mögliche Schwangerschaft nach dem „Verkehrsunfall“ verhindern kann. Zum anderen ist die Verhütungsfrage für die Anwenderin im Anschluss vorerst für lange Zeit geklärt, denn die Kupferkette kann als Langzeitverhütung fortan bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter verbleiben – ohne Anwendungsfehler, ohne Vergessen ohne Wechselwirkung.
Die Kupferkette von A-Z:
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Hilfreiche Links:
- GyneFix Deutschland Webseite
- GyneFix-Ärztefinder
- GyneFix Youtube Kanal
- Die Kupferkette auf Facebook
- GyneFix Experten und Ihre Erfahrungen
- Studie zur Kupferkette: Neue Technologie für intrauterine Verhütung und Behandlung erwachsener, nulli- und multiparer Frauen: Welches intrauterine System ist geeignet?Welches intrauterine System ist geeignet?
- Studie zur Kupferkette:GyneFix® – Das rahmenlose intrauterine kontrazeptive Implantat für Kontrazeption im normalen Zyklus, im Notfall und nach Abort